Ich arbeite seit einiger Zeit (immer wieder mal) an einer verbesserten Version von rpiotrtool. Jetzt nimmt die Sache so langsam Gestalt an und ich möchte die neuen Features hier mal vorstellen.

1) Unterstützung von Mplayer
In Version 1.1 wurde die Unterstützung von VLC für die Cutlist-Vorschau und die Schnittkontrolle nach dem Schneiden eingeführt, da omxplayer auf dem Raspberry Pi 4 nur noch eingeschränkt funktioniert. Das funktioniert zwar, hat aber doch einige Nachteile:
VLC kann das die Original-AVI-Dateien von nur ruckelig abspielen. Wenn man das verhindern wollte, musste man die (automatische oder manuelle) Konvertierung nach MKV vornehmen. Dies betrifft die Schnittvorschau.
VLC hat ein weiteres Problem, das sich insbesondere bei der nachträglichen Schnittkontrolle bemerkbar macht: am Anfang gehen beim Abspielen immer eine Anzahl von Frames verloren. Damit läßt sich der erste Schnitt (Sendungsbeginn) nur unzureichend kontrollieren.
Deshalb habe ich nun (ähnlich wie in Otrverwaltung3p) Mplayer als zusätzlichen Player für die Schnittkontrolle eingebaut und es funktioniert perfekt (auf dem RPi 4, auf den anderen Modellen ist omxplayer immer noch die beste Lösung). Auch eine Konvertierung nach MKV ist damit nicht mehr erforderlich.
Leider hat das letzte ffmpeg-Update Mplayer funktionsunfähig gemacht, aber die Foundation hat rasche Abhilfe versprochen.

2) Schneiden von MP4-Dateien
Ich weiß zwar nicht, warum das jemand nutzt, aber es hat mich doch gewurmt, daß es nicht ging. Nun funktioniert es.

3) WebGUI
rpiotrtool selbst ist ja eine Text-basierte Anwendung, die in einem Terminal läuft. Auch wenn die Bedienung sehr einfach ist (Text-Menü), ist das nicht jedermanns Sache. Deshalb wird in Version 1.2 ein Web-GUI hinzugefügt (erfordert die Installation meiner kweb suite, ebenso wie das manuelle Schneiden).
Damit hat man nun alle OTR-Funktionen in einer Anwendung: Sendungen auswählen (integriertes Text-EPG) und die Aufnahme programmieren, Sendungen herunterladen, dekodieren, nach Cutlisten suchen und schneiden (oder auch selber eine Cutlist erstellen). Auch das Hochladen eigener Cutlists und das Bewerten fremder Cutlists wird unterstützt.
Dazu gibt es noch eine Reihe von Zugaben: Suchen in den Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender und Herunterladen von Sendungen. Der Downloader funktioniert aber ausserdem auch für Youtube und hunderte andere Websites. Und zusätzlich kann man auf viele Live-TV-Streams unmittelbar zugreifen.



Dazu gibt es noch eine Reihe von internen Verbesserungen. Hier nur ein paar Beispiele: Da OTR nun keine kodierten Downloads (Otrkeys) mehr anbietet und ein Premium-Account ein freies Downloadvolumen enhält, werden nun auch unkodierte Aufnahmen aus dem Download-Verzeichnis automatisch eingesammelt. Für eigene Cutlisten habe ich den Default-Kommentar editierbar gemacht. Und wer die MKV-Konvertierung beibehält, kann nun auch die MKV-Dateien zum manuellen Schneiden benutzen, was einige kleine Vorteile bietet (so ruckelt etwa omxplayer kurzfristig etwas nach Vorwärts- oder Rückwärtssprüngen bei OTR-AVI-Dateien).