@Archmage und Sebi: Jup, habt beide recht
Bis auf die Sache mit den Asozialen natürlich. Asozial sind nicht die Nutzer sondern die Regeln, wenn es dadurch zu Problemen kommt. Denn es ist Sinn der Sache, dass es User mit hoher Ratio und User mit niedriger Ratio gibt.
Ich denke, bis 0,1 kann wirklich jeder User kommen, notfalls indem er ein paar Dateien seedet, die er eigentlich gar nicht haben will, bspw. vom Mirror geladene. Aber ob das dann sinnvoll ist? (siehe unten)
Speed reduzieren und Warteschlangen halte ich aber für unsinnig, dadurch werden User, die unfreiwillig Probleme mit ihrer Ratio haben nur erst recht vergrault.
Überhaupt führt das Reduzieren von User-Zahlen bei Torrent niemals zum Ziel. Weniger User bedeutet nur:
- weniger Speed
- es wird schwerer, seine Ratios einzuhalten
- es stehen weniger Dateien zur Verfügung
Zum Lachen hat mich die Vorstellung von Administrator zum Speed gebracht:
Der ist wirklich gut, der Witz. Bei Torrent hilft die Mathematik weiterWir könne da auch abstimmen, oder das Netz so lassen wie es ist, ohne Regeln. Im Endeffekt kommt es sogesheen aufs gleiche raus. jetzt häng ich 8 Stunden und sauge bis ich den Film hab. Nachher saug ich und hab ihn in einer Szunde und muß dann noch 7 stunden offen lassen bis ich die ratio hab.
Die GB-Mengen, die die 3,8% bösen User gezogen haben (und ohne ALT auch weiter ziehen würden), verteilen sich auf drei Zeitbereiche jeder Datei:
- Viele User-Zeit: Viele User auf beliebige Bandbreite. Bandbreite je User = B / N, mit
B = Gesamtbandbreite der Datei und
N = Gesamtzahl der User, die dort runterladen.
Sinkt ein großes N um eins oder auch zwei, ändert sich die Bandbreite je User praktisch überhaupt nicht. Zusätzlichen Speed gibt es nicht, die Datei dauert statt 8 Stunden nun vlt. 7 Stunden, 55 Minuten.- Wenig User-Zeit: Es sind wenige Nutzer, aber die vorhandene Bandbreite ist dennoch voll ausgelastet. Bei bspw. 5 gleichzeitigen Leechern kann also die Bandbreite je User durch den Wegfall eines Leechers um 20% steigen. *Kopfrechnen an* 100 % = 8 Stunden, 120% = 6 Stunden, 40 Minuten.
- Unterlast und Normallast: Seltener, gibts aber auch. Die Bandbreite die angeboten wird ist höher als oder gleich der maximal möglichen Download-Bandbreite. Ein Wegfall eines Users hat keinerlei Effekt auf den Download von verbliebenen Usern.
Ein spürbarer Geschwindigkeitsvorteil wird also nur eintreten zu Zeiten, da wenig User an einer Datei saugen und auch nur, wenn da normalerweise tatsächlich Extrem-Leecher dabei waren und dann wird der Vorteil in deutlich geringem Umfang sein.
Geschwindigkeitsplus gibt es nur, wenn viele User mehr Seeden als bisher und wenn es mehr User gibt. Eine Rundmail an alle User mit Erläuterungen, warum das so wichtig ist dürfte m.E. mehr Effekt erzielen, als eine Einschränkung von Extrem-Leechern.
Was mich tatsächlich ein wenig nervt ist das Gerede einiger davon, wie einfach doch hohe Ratios für jedermann sind. Ich spendiere eine Prise Mathematik:
- DSL 1000 hat üblicherweise ein Upload von 128 kbit/s
- davon sind wenigsten 28 kbit / s nötig, um den allgemeinen Internetbetrieb aufrecht erhalten zu können. Ohne Upload kein Surfen, kein eMailversand etc, etc.
- Nehmen wir eine Zielratio von 0,25 an
- Ein GB Download wieder hochzuladen dauert dann: 0,5*1024*1024*8/100 = 41943,04 sekunden ~ 12 Stunden Upload.
- Nun nehmen wir einen normalen Menschen. Durchschnittlich berufstätig, vlt. dennoch PC-Süchtig. Wie lange hat er seinen PC daheim an? 6 Stunden am Tag, vom Heimkommen um 18 Uhr bis Mitternacht. Mehr dürfte da kaum drin sein, eher weniger.
- 23,3 Stunden/GB / 6 Stunden Ontime/Tag = 4 Tage / GB
Serien bspw. sind meist gut 500 GB pro Sendung. Das bedeutet, der gute Mann oder die gute Frau darf sich genau eine Sendung am Tag anschauen
Arbeitslose, Selbständige und Schüler/Studenten mögen es da etwas einfacher haben, aber mal ganz ehrlich: Die Leute, die arbeiten gehen, die sind deswegen noch lange nicht völlig rechtelos
Wenn also nicht erreicht werden soll, dass unnötig User vergrault werden und zugleich die verfügbaren Dateien im Torrent tatsächlich nur die Mainstreamsendungen sind, dann ist es absolut zwingend notwendig, die Zeit, die eine Datei geseedet wird, zum wichtigsten Kriterium zu machen. Und wie soll man die Zeit genau beurteilen? Man nehme erneut eine Prise Mathematik:
- DSL gibts mit Upload von 128 kbit/s bis 1024 kbit/s
- nimmt man das Maximum oder das Minimum ist's offensichtlich stets unfair
- ein Ausgleich wäre m.E. ein Wert von etwa 384 kbit/s. Damit kann man denke ich einen fairen Ausgleich zwischen den verschiedenen Geschwindigkeiten schaffen.
- Nehmen wir eine Zielratio von 0,5 an
- Ein GB Download wieder hochzuladen dauert dann: 0,5*1024*1024*8/384 = 10923 sekunden ~ 3 Stunden.
- Nun ist ja aber ein Seeden ohne Leecher nicht wirklich so nützlich wie eines mit, also wäre es sicherlich angemessen, diesen Wert nochmal zu verdoppeln
Ergebnis: Je GB, das heruntergeladen wurde, sollte man 6 Stunden lang seeden.
Ich weiß nicht, wie der ALT das bisher rechnet, aber selbstverständlich muss zu der Seedzeit die Zeit dazugehören, während derer man es runtergeladen hat, denn auch da hat man ja schon geseedet
Langsame Internetanbindungen sind dann natürlich (scheinbar) im Vorteil, aber schließlich nur im Austausch für den Nachteil, das sie länger brauchen, bis sie die Datei haben. Und das ganze Netz hat den Vorteil, dass man faires Verhalten belohnt anstelle von Luxus-Verhalten (Hohen Upload haben, Rechner 24 Stunden on lassen können, 200 GB Files vorhalten können, etc.).
@pasde: Ja, richtig, das funktioniert. Wenn man primär Torrents zieht, die sonst keiner haben mag, dann ist das verdammt viel Aufwand. Spätestens jeden dritten Tag nachschauen, welche 2 Dateien grade am beliebtesten sind und diese dann runterladen und zum Seeden anbieten.
Abgesehen vom Aufwand ist es auch schlicht nicht Sinn der Sache. Es gilt theoretisch: Jedes GB das per Torrent geladen wird, wird nicht vom Server geladen. Wenn nun bei den beliebten Dateien 10 User mit geringem Upload dieses Verfahren anwenden und für die Dateien bspw. hinterher ein (theoretisches) Ratio von 2 erreichen, also 2 mal vollständig Uploaden, dann ist die Ersparnis für den OTR-Server bzw. vom Mirror (die haben auch Kosten, weißt du?) zum Teil dahin. Die anderen User hätten die Datei wahrscheinlich auch ohne den zusätzlichen Upload per Torrent geladen, nur sind jetzt die Server belastet worden obwohl doch Torrent genutzt wurde. Gut für die Ratio, aber dumm für die Torrentidee.
Hm, bin zu langsam mit dem Tippen:
Das ist, vorsichtig ausgedrückt, Unfug. Das geht gar nicht.Zitat von pasde
Wenn die Mirror belastet werden, dann
- schließen sie
- reduzieren den Speed
- reduzieren die Slots
- reduzieren die Dateien
In jedem Fall hat das zur Folge, dass jede unnötige Mehrlast für Mirror direkt wieder auf OTR zurückfällt in Form von Direktdownloads.