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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stand der Technik - AVI-Container durch MP4 ersetzen [Spezifikationsgerechte Dateien]



RIKI
29.06.2014, 15:17
Ich glaube, das hat damit zu tun, daß es nur für avi geeignete Schnittsoftware gibt, die framegenau schneiden kann.

MCMUPPET
29.06.2014, 15:24
Mal abgesehen davon das dieses Thema in fast regelmäßigen Abständen aufgewärmt wird:
H.264 und MP3 sind laut Spezifikation in MP4-Dateien erlaubt[/I] und somit würden bestimmt auch deutlich weniger Fehler bei den OTR-Usern auftreten.Welche Fehler werden dadurch beseitigt?

MfG
MCMUPPET

PeGu
29.06.2014, 15:57
H.264 kann man jedenfalls framegenau schneiden: ffmpeg kann das jedenfalls, da ich das selbst schon einige Male gemacht hab.
Darf ich die Gelegenheit nutzen? Ich hab's nämlich selbst aufgegeben, den framegenauen Schnitt von H.264 selbst hinzubekommen (Avidemux kann's nicht, VD kanns, aber das möchte ich als Linux User nicht so gerne verwenden), und verlasse mich auf die hervorragende OTRverwaltung++, die das hervorragend hinbekommt, aber eben ohne, dass ich verstehe, wie sie das macht. Könntest du den framegenauen Schnitt mit ffmpeg vielleicht in einem kleinen Tutorial in einem eigenen Thread dokumentieren? Danke! :)

mchawk
29.06.2014, 19:54
Ich glaube das war früher mal noch der Fall, desweiteren kommt es ja (nur) auf den Videocodec an und nicht auf das Containerformat. H.264 kann man jedenfalls framegenau schneiden: ffmpeg kann das jedenfalls, da ich das selbst schon einige Male gemacht hab. VirtualDub kann das bestimmt auch wenn die Dateien im MP4-Container verpackt sind.
Aha - man schneidet mit einem Codec und nicht mit einem Schnittprogramm. Ja Ne is klar!

Aber man lernt ja nie aus - und ich bin wissbegierig. ffmpeg habe ich installiert. Worauf muss ich jetzt klicken um etwas zu schneiden?
Bitte dabei beachten: OTR verwendet bei HD/HQ den x264-Codec. Der muss natürlich verwendet werden.

Artemis1121
29.06.2014, 22:14
Alle schnittprogramme (cutassistant, coldcut, cutana) müssen für framegenauen schnellen schnitt auf virtualdub zurückgreifen. Dieses Programm unterstützt nur avi. Es gab mal die Aussage eines admin, dass auf MKV (oder auch mp4) umgestellt würde, sobald es eine alternative gibt. Bis heute hat sich da nix getan. Wenn dir was einfällt immer raus damit :)

MPW
30.06.2014, 00:06
@toms: Da du ffmpeg beruflich nutzt eine Frage an dich. Kann es h264 frame-genau schneiden? Wenn ja, kannst du mir mal einen Link/Howto oder den Befehl posten?

toms
30.06.2014, 00:54
@toms: Da du ffmpeg beruflich nutzt eine Frage an dich. Kann es h264 frame-genau schneiden? Wenn ja, kannst du mir mal einen Link/Howto oder den Befehl posten?

Nein, framegenaues schneiden kann ffmpeg bei H.264 nicht, da es die Stellen an denen geschnitten wird, nicht neu erstellen kann. Da gibt es auch keine Lösung dazu. Das kann nach einem gerade durchgeführten Test doch nur VirtualDub.

Somit ist ffmpeg raus aus dem ganzen, da nicht möglich. Ich sieh mal zu, dass ich meine eigens erstellte VirtualDub Version noch fertig bekomme. Heuts Vormittag lade ich mal ne Version hoch die MP4 speichern kann. Müsste evtl dann mal jemand testen.

OTRDrive.com
30.06.2014, 13:18
Update:

Mit der aktuellen CutAssistant-Version funktioniert es noch nicht automatisch, da CutAssistant über ein Script VirtualDub aufruft, das dann das Video schneidet.

Es liegt hier ein Fehler vor, den habe ich gefunden. Da es den Scriptbefehl so nichtmehr in der neueren VirtualDub-Version gibt.
Ich habe mir jetzt mal die Quelldateien von CutAssistant heruntergeladen und werde versuchen, dass ich daraus eine neue EXE-Datei erstellen kann.

Ich melde mich wieder hier...

MPW
30.06.2014, 16:53
Nein, framegenaues schneiden kann ffmpeg bei H.264 nicht, [...]

Danke für die Info!

OTRDrive.com
30.06.2014, 16:56
Ich hab mir jetzt mal den Sourcecode von CutAssistant genauer angeschaut. Leider kann ich es mit Delphi XE6 (Entwicklungsumgebung) nicht 100%ig sauber öffnen, es kommen immer wieder Fehlermeldungen. Ich habe auch versucht, eine EXE-Datei daraus zu erstellen aber das klappt natürlich (wie erwartet) dann auch nicht.

Somit ist meine letzte Idee auch durch. Gut, dann weiß ich es auch nicht wie man da noch framegenau schneiden kann.
Auch mit anderen Tools kann man bei MKV nur an den nächsten Keyframes schneiden, was natürlich dann zu ungenau wird, da (bei meinem Beispielvideo) die Keyframes etwa alle 4 Sekunden gesetzt sind.

Als theoretische Lösung könnte man natürlich das entsprechende Videosegment zuerst grob schneiden, dann alle Frames in Keyframes umwandeln und dann exakt an der gewünschten Position schneiden und die so gewonnenen sauber geschnittenen Videosegmente wieder zusammensetzen.
Dies wäre möglich, aber von der Zeitdauer wohl viel zu lang.
Vorallem müsste man hierfür eine komplette Schnittsoftware schreiben, welche dann die Cutlisten von cutlist.at auswertet und die ganzen Aktionen automatisiert ablaufen lässt.

Wie gesagt, theoretisch möglich aber für den Enduser nicht alltagstauglich.
Eine bessere Idee gibt es wohl nicht, bzw mir ist keine mehr bekannt.... :-/

MPW
30.06.2014, 17:28
Man müsste sich eigentlich mal an die Macher von ffmpeg bzw. avconv wenden, ob da irgendwas in Planung ist. Ich meine h264 gibt es ja auch nicht erst seit diesem Jahr. Irgendwer hat doch bestimmt Interesse daran, das vernünftig zu schneiden.

PeGu
30.06.2014, 17:42
Nein, framegenaues schneiden kann ffmpeg bei H.264 nicht, da es die Stellen an denen geschnitten wird, nicht neu erstellen kann. Da gibt es auch keine Lösung dazu. Das kann nach einem gerade durchgeführten Test doch nur VirtualDub.

Schade, denn das las sich doch hier ganz anders:

H.264 kann man jedenfalls framegenau schneiden: ffmpeg kann das jedenfalls, da ich das selbst schon einige Male gemacht hab.

Ich fürchte, der Stand der Technik, den OTR hier hat, ist wohl doch nicht so veraltet, sondern ganz praktisch und vernünftig gewählt von den Verantwortlichen.
Im Übrigen kann otrverwaltung++ sehr sauber, inzwischen auch ohne VD und nur mit mkvtoolnix (im Paket enthalten) framegenau schneiden. Wie die das machen, weiß ich aber nicht, dafür verstehe ich die Skripte dann doch nicht gut genug. ;) Insofern haben wir doch ein wunderbares Tool, das wir nutzen können, und von dessen Basis aus eine Neuentwicklung starten könnte, oder?

The-Dude
01.07.2014, 22:00
Mein Vorschlag würde dann eher in die Richtung gehen, dass z. B. Cutana nach dem Schnittvorgang automatisch mkvmerge aufruft und den Inhalt der geschnittenen Avi-Datei in eine mkv packt.

Moin moin,

geht doch mit Cutana;) Ich hatte Siron damals in der Anfangsphase gebeten eine Funktion einzubauen nach dem Schnitt externe Progs aufzurufen. Dies ist möglich und ich wandle über eine Batch HQ's dank den Lemminge in mkv Files um.

Viele Grüße

Dude

RIKI
01.07.2014, 22:42
Habe ich das bisher hier gelesene so richtig verstanden: Wenn ich die MP4-Dateien von OTR (framegenau) schneiden möchte, dann kann ich sie mit VirtualDub und einem der verlinkten MP4-Plugins öffnen und schneiden, erhalte aber halt als Ausgabedatei dann eine .avi?
Das wäre für mich die perfekte Lösung, denn der Container der Ausgabedatei ist mir ziemlich egal. Ich schaue die Dateien eh' auf dem PC an, und der spielt das alles ab...
Wenn das tatsächlich so funktionieren würde, ginge das dann auch mit Cutana? Oder kann ich Cutana nur mit Original-VirtualDub, also ohne MP4-Plugin verwenden? Und falls es mit Cutana nicht geht, könnte man dann mit VirtualDub + Plugin die Datei auch quasi nur nach avi umpacken, ohne zu schneiden, um dann anschließend mit Cutana zu schneiden?

RIKI
01.07.2014, 23:17
Ich werde es einfach gelegentlich, wenn ich mal Zeit habe, versuchen.
Aber falls es jemand schon mal gemacht hat, kann er natürlich gerne seine Erfahrungen hier mitteilen, z.B. welche Version von VirtualDub und/oder welches Plugin besonders gut funktioniert etc.

monarc99
02.07.2014, 08:54
Aber falls es jemand schon mal gemacht hat, kann er natürlich gerne seine Erfahrungen hier mitteilen, z.B. welche Version von VirtualDub und/oder welches Plugin besonders gut funktioniert etc.
Ich hab mir das damals für otrv++ angesehen. Sowohl das quicktime (für MP4) als auch das mastroka plugin (für MKV) funktionierten, aber unterschiedlich gut.

Wenn man Virtualdub nur als Schneide - Engine verwendet ( also fertige Cutlist und VD muss sich nur 1mal gradlinig durch die Datei arbeiten), funktionieren beide Input Plugins gut.

Wenn man allerdings VD als Editor verwendet, um z.B. die Schnittlisten erst zu erstellen und dafür immer wieder ein paar Frames vor und zurückspringt, hat das quicktime plugin einige Probleme.
Das MKV-Plugin dagegen hatte sich gut geschlagen.

RIKI
02.07.2014, 21:31
Hallo RIKI,

[...]

Edit: Bei mir kann Cutana keine mp4 einlesen.
Edit2: So, ich hab mal auf die Schnelle getestet:
Eine AVI-HQ/mp3 in MP4/aac gewandelt (damit ich ein Versuchsobjekt habe), dieses in VirtualDub geöffnet, geschnitten und abgespeichert. Herausgekommen ist eine AVI mit aac, bis zum Ende synchron.

Vielen Dank für Deine Mühe! Dann werde ich das bei Gelegenheit auch mal ausprobieren. Ich muß mir nur erst die ganzen Programme installieren, habe seit ca. 2 Wochen einen neuen Rechner, da fehlen mir die meisten Programme noch (VirtualDub etc.).


[...]

Wenn man Virtualdub nur als Schneide - Engine verwendet ( also fertige Cutlist und VD muss sich nur 1mal gradlinig durch die Datei arbeiten), funktionieren beide Input Plugins gut.

Wenn man allerdings VD als Editor verwendet, um z.B. die Schnittlisten erst zu erstellen und dafür immer wieder ein paar Frames vor und zurückspringt, hat das quicktime plugin einige Probleme.
Das MKV-Plugin dagegen hatte sich gut geschlagen.

Dann ist es wohl tatsächlich am besten, die Datei mit VirualDub erst mal nur in avi umzupacken, und das Schneiden dann danach mit Cutana (oder ColdCut) zu machen.
Auch Dir vielen Dank!

worfroz
07.07.2014, 12:26
In der Freewareszene hab ich noch nichts gefunden (Linux und Windows)

Und genau das ist einer der ausschlaggebenden Punkte! ;) In dem Preissegment, in dem sich OTR bewegt und in dem über eine Preiserhöhung von 10 ct/Monat ernsthaft diskutiert wird, ist eine Software für 50 € nur für's Schneiden sicherlich für viele User ein absolutes No-go.

Robin-OTR
07.07.2014, 20:55
Danke für die gute Erklärung worfroz. :)

Ergänzung: Und wenn man überall Keyframes setzen würde, dann würde sich die Datei demzufolge deutlich vergrößern, da die eigentliche Komprimierung (nur Unterschiede zwischen Bildern speichern) unterlaufen wird.

Winke Robin

toms
07.07.2014, 22:52
Ergänzung: Und wenn man überall Keyframes setzen würde, dann würde sich die Datei demzufolge deutlich vergrößern, da die eigentliche Komprimierung (nur Unterschiede zwischen Bildern speichern) unterlaufen wird.

Ach was? Ist doch auch logisch. ;-)
Sonst könnte man ja gleich als Videocodec MJPEG benutzen, bei dem der Film nur aus JPG-Einzelbildern besteht...

clel
08.07.2014, 10:45
Würde auch gerne mkv haben, aber da sieht es ja Software technisch eht schlecht aus. Ich hoffe, da kommt noch was.

monarc99
08.07.2014, 11:01
Aber AVI kann Container sein, wenn nur eine der drei Rates variabel ist ?

Ja, du musst bedenken, dass moderne Codecs wie divx, xvid, h.264, vp9 und h.265 eigentlich immer VBR sind.
D.h. die AVI die OTR anbietet, enthalten schon einen VBR Stream. Das geht, weil man sich ja einfach über den Standard hinweg setzen kann und alles reinstopfen kann.

Das Problem ist nur, dass AVI für sowas nicht gedacht war und man es jetzt dem Player/Editor aufbürdet.
Bei modernen Containern (MP4,MKV) ist alles mit Timecodes versehen und selbst wenn alles variabel ist, einfach in der Datei zu finden.
Bei AVI hat der Player den Index, eine konstante Framerate, vielleicht noch konstante Audiobitrate, aber dann muss er selbst klar kommen.
Jeder Player (auch jeder Bluray,Fernseher usw...) muss also den Sonderfall H.264-in-AVI kennen, wenn er es abspielen möchte. Und da Zeit Geld ist, unterstützen immer weniger Geräte diesen Sonderfall.

hugo2514
09.07.2014, 21:33
Nein, die Auflistung ist im Grunde schon richtig. Sie führen auf, dass AVI ein ungeeigneter Container für H.264 ist.

AVI ist ein Container für Mediadateien mit konstanter Framerate, konstanter Videobitrate und konstanter Audiobitrate.
Eine moderne Mediendatei mit aktuellen Codecs wie H.264 und AAC sieht aber inzwischen so aus: variabler Framerate, variabler Videobitrate und variabler Audiobitrate.
Und sowas lässt sich nicht in AVI speichern.
Soweit die Theorie.
Ich müßte jetzt erst in meinem Filmarchiv wühlen, aber ich bin mir sicher, dass ich auch 10 Jahre alte DivX-AVIs mit Variabilität in allen 3 genannten Punkten habe. Und die lassen sich (auf dem Rechner) abspielen. Vdub warnt zwar beim Öffnen der Dateien regelmäßig, dass diese Dateien problematisch wären, nur habe ich davon noch nichts bemerkt.