Idee zum Entfernen von Werbung

[Schwanii]

Vielleicht kann jemand ein Programm schreiben (oder es gibt das schon), welches automatisch den Anfang und Ende der Werbung erkennt, und so dies zum schneiden vorschlägt.

Hier möchte ich Ideen sammeln, wie man Werbung erkennen kann:

1. Anhand des Sendelogos: Ist das nicht zu sehen (also nicht klein in einer Ecke), läuft vermutlich Werbung.
2. Anhand der Lautstärke: Ich habe mal gehört, wenn ein Film/Sendung unterbricht, und Werbung kommt, wird der Ton etwas lauter.

Was meint ihr dazu? Habt ihr noch weitere Ideen?

lg
Schwani

[MrR]

(oder es gibt das schon), welches automatisch den Anfang und Ende der Werbung erkennt[...]
AdvertScanner:
http://www.otrforum.com/showthread.php?t=41673&page=1 und http://sourceforge.net/projects/advertscanner/files/

[Schwanii]

Eine automatische Erkennung von Werbung wurde hier schon einmal durchgeführt. Allerdings mit der Prämisse, diese stärker zu komprimieren, als die eigentliche Aufnahme, um so die Dateigröße zu verringern. Aber diese automatische Erkennung führte viel zu oft zu fehlerhaften Ergebnissen.

Meine Idee war allerdings nicht, dass die Werbung dann komprimiert wird oder herausgeschnitten wird, bevor die .otrkey erstellt wird. Meine Idee war nur als Hilfe zum Erstellen einer Cutlist gedacht.

[Leseesel]

Also als Hilfe für das Schnittprogramm fände ich die Idee gar nicht so schlecht.
Was das Logo betrifft, möchte ich allerdings daran erinnern, dass dies seit einiger Zeit teilweise animiert wird, eben um entsprechende Logo-Erkenner zu blocken. Z.B. SAT1, drehender Ball, nervt auf die Dauer unheimlich.

Die extrem vielen Schnitte bei Werbung mit ständig deutlich unterschiedlichen Bildinhalten könnten auch als Hinweis auf Werbung ausgewertet werden.
Sicher nicht, um automatisch zu schneiden, aber wenn man beim Schnitt einen Balken hätte, der einem anzeigt, wo Werbung anhand solcher Kriterien vermutet wird, könnte man sich die Mühe sparen, den kompletten Film Abschnittsweise nach Werbung durchzusehen.

[Cineatic]

Meine Idee war allerdings nicht, dass die Werbung dann komprimiert wird oder herausgeschnitten wird, bevor die .otrkey erstellt wird. Meine Idee war nur als Hilfe zum Erstellen einer Cutlist gedacht.

Dies war mir schon klar. Ich habe auch nur geschrieben, dass OTR schon einmal eine automatische Werbeerkennung eingesetzt hat. Aber halt nicht, um sie herauszuschneiden, sondern um sie stärker zu komprimieren ;)

Nur funktioniert hat es halt nicht zuverlässig. Es wurde zigfach auch noch Teile der eigentlichen Sendung als Werbung erkannt. Und zwar sowohl vor der eigentlichen Werbung, als auch danach.

[dmjr]

Automatische Werbeerkennung halte ich für ein sehr komplexes Thema. Es gab mal den Versuch anhand von Beobachtung des Zappings Werbung zu erkennen, und das mit etwas Algorithmik zu verbessern (Reaktionszeit vorwegnehmen). Sobald Bild in Bild verwendet wurde waren die Resultate gut. False Positives gab es kaum, sprich es hat kaum Film gefehlt, allerdings sind teils einzelne Werbespots nicht entfernt worden.
Das ganze ist über ein rein akademisches Experiment nicht hinausgekommen, da die nötige Platform gefehlt hat.

Was es gibt: Schnittsoftware mit automatischer Szenenerkennung. Dabei werden die Schnitte automatisch gesetzt und man schaut die Aufnahme in 50facher Geschwindigkeit durch und muss für jeden Block nur entscheiden ob das rein kommt oder nicht. Damit ist eine Stunde dann in c.a. 2 Minuten kompfortabel geschnitten. Hab das ganze gut Funktionierend in nem Videoschnittraum gesehen, ansazuweise hat das auch Nero. Wobei es bei Nero auch nicht so schön funktioniert wie es soll.

[Leseesel]

Das könnte auch ein Hinweis auf eine schnell geschnittene Action-Sequenz sein. Das lässt sich in 2 Sekunden Prüfen. 2 Sekunden sind immer noch besser als 2 Minuten, um diese Sequenz zu finden. Und im Sekundentakt geschnittene Action-Sequenzen, die 7-10 Minuten dauern, wie meist die Werbung, sind wohl eher selten, da für den Zuschauer eine Zumutung.
Auch falsch. Man muss trotzdem quasi den ganzen Film schauen. Egal welches Modell man fährt, man bekommt "false positive" und "false negative", das heißt, man bekommt Abschnitt als Werbung angezeigt, die gar keine sind (Action-Sequenz-Beispiel von eben), und es entgehen der Automatik Werbeabschnitte aus anderen Gründen nicht entdeckt hat, weil sie z. B. ungewöhnlich kurz sind (nach nur einem Clip gehts weiter ...) Nein, man muss nicht mehr den kompletten Film abscannen, sondern nur noch die möglichen Werbeblöcke. Ganz kurze Werbeeinblendungen würde man übrigens mit der herkömmlichen Vorgehensweise erst recht nicht finden, es sei denn, man sieht sich während dem Schneiden tatsächlich den kompletten(!) Film lückenlos an! Ob es solche bei der Sendung/Dem Sender gibt, weiß man übrigens aus Erfahrung. Insbesondere Bei Serien. Aktuell habe ich das Problem, dass bei einer Serie die Werbeblöcke unterschiedlich verteilt werden und das wäre mit so einer Vorab-Werbeerkennung sehr schnell gelöst. Wer glaubt, es helfe ihm nicht, müsste es übrigens nicht nutzen.

[Artemis1121]

es gibt aber eben leider nicht nur die lange werbung sondern eben auch kurze 1-spot-werbung..

[Leseesel]

Und die findet man eben mit der momentanen, komplett manuellen Methode gar nicht, es sei denn, man schaut sich vor/während dem Schneiden den kompletten Film an, oder landet einen Lotterietreffer!

Wenn ich den Film aber schon komplett inklusive Werbung konsumiert habe, brauche ich nicht mehr zu schneiden. Hier können also Logo-Erkennungen, Schnitterkennungen und ähnliches nur Vorteile haben.
Noch einmal: Es geht doch gar nicht darum, automatisiert zu schneiden, sondern um eine Hilfe!

[Leseesel]

Beim AviDemux dreifach schnell Vorspulen Wären rechnerisch bei einer 120-Minuten-Sendung noch satte 40 Minuten Geflimmer am Stück, die man nahezu ohne Blinzeln ertragen muss (falls der Prozessor das überhaupt schafft). 40 Minuten nur Geflimmer! Die eigentliche Schneidearbeit und das Suchen doppelter Szenen kommt ja noch hinzu und den fast kompletten Filminhalt und die Werbung hat man dann auch schon gesehen.
Nicht jedermanns Sache.

Nein, da nehme ich, auch bisher lieber schon, eine etwas ungenaue Cutlist, feile noch ein wenig an den genauen Positionen und habe nach wenigen Minuten einen perfekten Schnitt.

[SGE]

Wären rechnerisch bei einer 120-Minuten-Sendung noch satte 40 Minuten Geflimmer am Stück, die man nahezu ohne Blinzeln ertragen muss (falls der Prozessor das überhaupt schafft). 40 Minuten nur Geflimmer! Die eigentliche Schneidearbeit und das Suchen doppelter Szenen kommt ja noch hinzu und den fast kompletten Filminhalt und die Werbung hat man dann auch schon gesehen.
Nicht jedermanns Sache.


Sag mal hast du überhaupt schon mal mit Avidemux selbst Cutlists erstellt oder fantasierst du dir da gerade was unlogisches zusammen? Ich vermute stark letzteres. Habe hunderte Filme mit AD geschnitten und dafür nie länger wie 2-5 Minuten gebraucht. Mit Vorspulen....

[Leseesel]

Hi mepaso, ich habe mich dort die letzten Wochen rege beteiligt und vermutlich im Durchschnitt täglich einen Film geschnitten, das heißt: Meistens 2-5 nacheinander abgearbeitet, für die es keine, oder eine mir zu ungenaue Cutlist gab, wenn ich nachts aufgewacht bin. Aber ich finde das so völlig ohne Hilfe doch äußerst mühsam und frustrierend, da der Sender eine Werbung immer wieder unterschiedlich platziert. Ich glaube, ein Hinweisbalken, wo sich mögliche Werbeblöcke verstecken, hätte den Aufwand mehr als halbiert. Man kennt das Werbeschema ja ungefähr, sodass man mögliche false positives an unsinngien Stellen mental filtern kann und nicht jeden prüfen muss. Die Software müsste das halt so unterstützen, dass man das als Zusätzliche Hilfe eingeblendet bekommt, z.B. unter dem Schnittbalken einen Werbeerkennungsbalken (Logo und/oder häufige Szenenwechsel usw.). Ich glaube, es wird ohnehin niemand ein Programm zur Werbeerkennung schreiben und die Schnittprogramme anpassen, in sofern kann ich mir jegliche Aufregung darüber sparen: Zeit und Energieverschwendung. :-)

[SGE]

Ich glaube, es wird ohnehin niemand ein Programm zur Werbeerkennung schreiben und die Schnittprogramme anpassen, in sofern kann ich mir jegliche Aufregung darüber sparen: Zeit und Energieverschwendung. :-)

Es wurde hier ja schon ein Programm benannt, dann probier das doch einfach mal aus.

[Leseesel]

Zwar keine Unterstützung durch die Software, was false positives natürlich sehr nervig machen könnte, da man die dann immer weglöschen muss, aber ich werde mal versuchen, mich durchzubeißen, sobald ich den nächsten Werbedownload bekomme. Schade, dass sich keine Anleitung/Doku mehr zu diesem Uralt-Tool findet.

[Leseesel]

Na ja, soweit ich das hier benannte Werbetool getestet habe, versucht es nicht, zu zeigen, wo es mögliche Werbestellen erkennt, sondern es versucht möglichst korrekte Schnittlisten gleich fertig zu erstellen, also inklusive Beginn und Ende der Sendung (was ja eigentlich sehr angenehm ist). Jedenfalls mit den im Forum empfohlenen Parametern, die ich probiert habe.

Da das Erstellen fertiger Schnittlisten IMHO weit schwieriger ist, als nur ein fehlendes Logo, oder schnelle Bildwechsel zu erkennen und in einem Zeitbalken darzustellen, führt das regelmäßig zu seltsamen Ergebnissen. Ich hatte gestern Schnitte, die außerhalb der untersuchten Aufzeichnungen lagen, Aufzeichnungen, von denen irgendwo 5 Minuten als Film erkannt wurden usw.

Das nächste Problem: Jeder muss das Ding auf seiner eigenen Kiste laufen lassen (bei mir nur ein Notebook), es gibt keine zentrale Instanz, die das einmal für alle tut. Bei mir benötigte so ein Durchlauf pro Film ca. 10 Minuten. Wobei einige Filme (z.B: TNG von gestern) durchaus gut und vollständig mit allen Unterbrechungen erkannt wurden. Nur ist mir nicht klar, warum bei korrekt erkannter Werbung und korrekt erkanntem Film die Schnitte trotzdem immer zu weit hinten lagen. Irgend etwas scheint da im Algorithmus noch nicht ganz zu stimmen, oder es wird nicht jedes Frame untersucht.

Aber zumindest bei TNG von gestern war die Erkennung schon einmal eine gute Hilfe, um nicht alles selbst durchsuchen zu müssen.

Ein weiteres Problem: Das Ding lässt sich nicht via Windows-Explorer oder Schnittprogramm benutzen, da es außer der Übergabe des Dateinamens weitere Parameter erwartet und nicht in die Programme integriert ist.
Ich habe das schließlich so gelöst, dass es alle Dateien mit Namensbestandteil *.mpg.HQ.avi in einem bestimmten Verzeichnis bei Aufruf einer Stapelverarbeitungsdatei durchsucht. Die geschnittenen Dateien werden dann entweder verschoben oder in *.mpg.HQ.cut.avi umbenannt, sodass nicht immer dasselbe nochmal durchsucht wird.