Hallo, ich würde gern die Diskussion um die HD-Qualität nocheinmal anstoßen. Es ist übrigens mein erster Beitrag hier, also nicht übel nehmen, falls dies schon irgendwo anders ausführlich diskutiert wurde
Die HD-Aufnahmen, die ich mir bisher geladen habe, waren leider allesamt enttäuschend. Während ich die HQ-Qualität noch akzeptabel finde, verdient die HD-Qualität diesen Namen in meinen Augen leider nicht. Zu viel wird hier zu Gunsten einer geringen Dateigröße geopfert. Ich behaupte sogar, dass es im Moment gar keinen ersichtlichen Grund gibt, überhaupt HD-Aufnahmen zu laden. Die deutlich größere Auflösung wird dabei durch Pixelmatsch und starkes keyframe-pumping (nennt man das so?) zunichte gemacht. Dieses plötzliche scharfe Bild nach einer zu langen Phase von Matsch ist für mich das größte Problem und auch der Hauptgrund, warum ich gern nocheinmal für eine Optimierung der HD-Kodierung plädieren möchte. Mich reißt es sehr oft aus einem Film, während ich mich dabei ertappe, dass ich mal wieder nur auf die Qualität des Encodings achte und nicht auf die Handlung. Aber vllt. geht es ja nicht nur mir so
Wenn man mal zwei direkte Encodings aus der gleichen Quelle (HD) betrachtet, so fallen einem deutliche Unterschiede der Parameter auf. Als Beispiel möchte ich mal die HQ- und HD-Aufnahmen der heute-Schow vom 19.10.12 hernehmen.
heute_show_12.10.19_22-30_zdf_30_TVOON_DE.mpg.HQ.avi
heute_show_12.10.19_22-30_zdf_30_TVOON_DE.mpg.HD.avi
Beide stammen wie gesagt aus der HD-Quelle des ZDF-Streams. Die HD-Aufnahme ist dabei reichlich doppelt so groß wie die HQ-Aufnahme (689 MB ggü. 325 MB), weist aber eine durchweg schlechtere Qualität auf. Dies liegt meiner Meinung daran, dass für die HD-Aufnahme alle 50 fps codiert werden (direkt aus dem 720p/50-Stream), während die HQ-Aufnahme nur noch 25 fps besitzt. Dadurch stehen der HD-Aufnahme auch nur 0.04 Bits pro Frame und Pixel zur Verfügung. Die HQ-Aufnahme besitzt demgegenüber noch doppelt so viele Daten pro Pixel und Frame (0.08). Rein rechnerisch müsste die HD-Aufnahme unter diesen Bedingungen eine 4.4 (?) mal so hohe Bitrate aufweisen, um auf die gleiche Pixel-Qualität zu kommen. Wie oben geschrieben, ist diese allerdings nur reichlich doppelt so groß.
An dieser durchweg niedrigen Pixel-Qualität kranken in meinen Augen nahezu alle HD-Aufnahmen. Ich habe ein paar verglichen und sie liegen meist im Bereich 0.03-0.05 Bits/(Pixel x Frame). Das ist sehr sehr wenig. Für mein Empfinden wäre hier auch für die HD-Aufnahmen mindestens eine Verdoppelung anzustreben. Als Alternativen stünden dazu die Verdoppelung der Datenrate (welche auch eine Verdoppelung der Dateigröße mit sich bringen würde) oder wie bei HQ ebenfalls die Halbierung der Bilder/Sekunde auf 25 zur Verfügung.
Eine dritte Alternative möchte ich ebenfalls noch ansprechen, nähmlich die Sache über die Keyframes selbst anzugehen. Eine deutliche Verbesserung würde sich ergeben, würde man die max. GOP-Größe verringern, also erzwungene Keyframes zB. nach max. 125 Frames einfügen. Dies wäre erfahrungsgemäß effektiver, als eine pauschale Erhöhung der Bitrate. Filme mit häufigen Szenenwechseln wären davon quasi kaum betroffen, da dort eh schon viel mehr Keyframes gesetzt werden. Allerdings würden Filme mit wenigen Szenenwechseln davon sehr deutlich profititeren und weniger Matsch und Pumpen erzeugen. Da bei diesen die Bitrate und Dateigröße schon am geringsten ist, würde eine Erhöhung der Dateigröße hier auch nicht weiter schaden. Im Gegenzug könnte man die minimale GOP-Größe von 25 auf 50 erhöhen, da eh 50 Frames pro Sekunde kodiert werden.
Mein Vorschlag für ein paar neuerliche HD-Testaufnahmen wären also ersteinmal diese Erweiterungen der HD-Kodiereinstellung:
Code:
--tune film --profile main --keyint 125 --min-keyint 50 --rc-lookahead 60 --b-adapt 2 --direct auto --weightp 0 --force-cfr
Vielen Dank erstmal fürs lesen bis hierher und ich würde mich freuen, wenn die Diskussion nocheinmal in Gang kommt